Zeitwert und innerer Wert  

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Stellen Sie sich bitte folgenden Kaufoptionsschein (Call) vor: Der Basiswert ist eine Siemensaktie, der Basispreis beträgt 45 EUR. Aktuell werden die Aktien der Siemens AG zu 40 EUR je Aktie gehandelt (Stand: März 2003). Wie viel ist der Call nun wert?

 

Ein erster Anhaltspunkt ist die Ermittlung seines inneren Wertes. Der innere Wert ist im Prinzip nichts anderes als der Betrag, um den Sie die zugrunde liegende Aktie durch Ausüben des Optionsscheins billiger kaufen können als über die Börse. In unserem Fall läge der innere Wert bei null, weil der Kauf der Aktie (zum Basispreis von 45 EUR) mittels des Optionsscheins 5 EUR teurer wäre als der direkte Kauf über die Börse (aktuell 40 EUR).

 

Würde dieser Optionsschein mit einem inneren Wert von null an der Börse nun auch für null EUR gehandelt? Nun, dann wäre es ja ein Leichtes, riesige Gewinne dadurch zu machen, dass man diese zu null notierten Optionsscheine massenweise aufkauft und schließlich hofft, dass innerhalb der verbleibenden Restlaufzeit die Siemensaktie noch einmal deutlich steigt. Schon bei einem Siemenskurs von 46 EUR würde der innere Wert des Optionsscheins 1 EUR betragen. Sie sehen, allein dann, wenn auch nur eine geringe Chance besteht, dass sich der Kurs des Basiswertes in der noch verbleibenden Restlaufzeit in die richtige Richtung entwickelt, hat der Optionsschein noch einen Wert. In der Fachsprache spricht man vom so genannten Zeitwert. Erst wenn der Zeitwert zum inneren Wert addiert wird, erhält man den tatsächlichen Wert des Optionsscheins und damit einen fairen Börsenwert. Deshalb wird auch ein Optionsschein ohne inneren Wert zu einem Kurs deutlich über null gehandelt. Der tatsächliche Wert besteht in diesem Fall ausschließlich aus dem Zeitwert.

 

Übrigens: besonders einfach können Sie den Zeitwert und andere Indikatoren mit Hilfe des comdirect Optionsscheinrechners ermitteln.

 

 

Im folgenden Artikel wollen wir uns den Zeitwert einmal etwas genauer ansehen.